Liebe Freunde, Spender, Angehörige und Mit-MaZler, Dies soll mein erster kurzer Rundbrief sein, den ich noch auf der Rückfahrt von unserem Ausreiseseminar in Holland am 31.7.11 schreibe.
Sprich ich bin zwar noch in Deutschland, wurde aber in den vergangenen 2 Wochen zusammen mit 15 mit-MaZlern (andere "Missionare auf Zeit" aus der BRD und aus Österreich) auf unsere bevorstehende Ausreise vorbereitet. In Steyl (NL), dem Geburtsort meiner Entsendeorganisation Steyler Missionare haben wir uns intensiv mit Themen wie Kulturschock, AIDS, Mission im Wandel der Zeit, Gott und unsere Sendung, sowie mit unserer eigenen Identität befasst. Spannend waren vor allem 2 Exerzitientage gewesen. Hier sollten wir versuchen ganz bewusst auf jegliche Kommunikation zu verzichten. Kurze Andachten und Impulse begleiteten uns über den Tag, aber gesprochen wurde fast überhaupt nicht. Naja, wer mich kennt kann sich vorstellen wie schwer mir das fiel. Aber jetzt im Nachhinein kann ich sagen das das wirklich total spannend war! Ich habe lange nicht mehr einen so klaren Kopf für alle möglichen Gedanken gehabt. Und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich viel leichter beten konnte. Das war schön. :) Einer dieser Tage war ein sgn. Wüstentag. Das bedeutet wir sind ohne Karte und ohne Kommunikation, nur mit einem Lunchpaket und einem kleinen Briefumschlag mit Impulsfragen bewappnet losgezogen und sollten sehen, was der Tag so bringt und mit uns macht. Wer sowas noch nie gemacht hat, dem kann ich das wirklich empfehlen! Vor allem das Schweigen bietet total viel Potential in sich! (Ich hätte nie geglaubt, dass ich das mal sagen würde!) Ich glaube ich habe mich selber dadurch ein Stückchen besser erkennen können und mich innerlich viel weiter auf meinen am 11. August beginnenden Einsatz vorbereiten. Ach ja, falls der dann denn nun überhaupt beginnt, denn meine Chefin aus Taiwan schrieb mir vorgestern Nacht so ganz spontan: "Hey, Sebastian, also ich hab mich geirrt, du solltest dir doch mal lieber ganz schnell ein Visum zulegen, denn sonst darfst du gar kein ganzes Jahr hier bleiben!" Naja daraufhin habe meine lieben Eltern und ich jetzt gerade alles in Bewegung gesetzt und zig Leute kontaktiert um dieses Visum so schnell wie möglich zu bekommen. Das dauert (Postlaufzeit einbezogen) mindestens 7 Tage. Naja, in 10 Tagen ist die Ausreise.... Ansonsten müsste ich wohl nochmal nach Hong Kong zurückfliegen und bei den dortigen Steylern anfragen damit die mir helfen könnten ein neues Visum zu beantragen. Soweit der Plan. Ansonsten geht es mir gut und ich bin immer noch mehr oder weniger fleißig am Chinesischlernen. Mein einziger großer Wehrmutstropfen ist meine liebe liebe Freundin, die ich ja eigentlich so überhaupt nicht gern hier zurücklassen will. Aber so geht das uns nun einmal in der Jugendzeit und wir werden auch hoffentlich bald lernen damit zu leben. :/ Ich danke allen Spendern und Betern für ihre großzügige Unterstützung und bitte euch alle für uns Mazler zu beten! Ganz liebe Grüße, MazBasti